Hammed Khamis, Deutsch-Libanese, Autor und Leiter einer Integrationsschule erzählt, dass er beim Ausfüllen eines Formulars das Feld "Religion" absichtlich frei ließ, weil er fürchtete, der Sachbearbeiter könnte ein AfD-Wähler sein und ihn wegen seiner Religion diskriminieren. 

Da frage ich mich, welch seltsame Gedankengänge in diesem Mann vor sich gehen, wenn er der Meinung ist, dass er nicht diskriminiert wird, wenn er zwar seine Religionszugehörigkeit nicht angibt aber einen eindeutig nichtdeutschen Namen trägt.

Danach bekennt er, in Sachsen überhaupt nicht mehr aus dem Auto zu steigen, weil er einmal Zeuge wurde, wie selbst die Polizei willkürlich mit einer Kopftuchträgerin umgegangen sei

Ahmed Agdas, Jung-Politiker CDU und Student der Sozioökonomie sieht das Ende der AfD zwangsläufig kommen. Der Partei würde die Infrastruktur fehlen, ebenso ein Konzept, sie wäre einfach viel zu schnell gewachsen und könne sich nicht aufrecht erhalten, "denn offenkundig haben viele nicht verstanden, wie Demokratie funktioniert". Außerdem würde ihr "zuverlässiges und politisch intelligentes Personal" fehlen. 

Der AfD würde zuverlässiges und politisch intelligentes Personal fehlen? Eine Behauptung, die einfach mal so in den Raum gestellt wird, ohne Fakten, Beweise und Beispiele. Einfach nur eine Beleidigung.

Emre Yavuz, Medizinstudent, ehemaliger Präsident des International Business Club e.V. spricht davon, dass viele Migranten nicht in dieses Land investieren, weil sie rechtsradikale Übergriffe fürchten würden. Seiner Meinung nach sollten wir einen "ehrlichen und offenen Diskurs über die Ursachen führen und unbedingt Lösungswege finden". Stattdessen würde die AfD aber immer salonfähiger, weil sie sich schützend vor die "besorgten Bürger" stellt. Den Politikern würde es an "Diversitätskompetenz und Internationalität" fehlen. 

Lösungswege für das Problem der Ausländerfeindlichkeit sollten unbedingt gefunden werden, aber man kann wahrlich nicht davon sprechen, dass es an Diskurs darüber mangeln würde. Einen Vorwurf daraus zu machen, dass die AfD "salonfähig" wird, weil sie sich schützend vor die "besorgten Bürger" stellt, ist ein Widerspruch in sich. Genau das ist die Aufgabe einer Partei: Sich der Sorgen der Bürger anzunehmen und darauf zu reagieren.

Abschließend sagt er:"Und dann fallen mir wieder diese Forderungen nach Loyalität ein und ich denke mir: Was wollt Ihr eigentlich noch!?"

Sollte die Loyalität dem Land gegenüber, in dem man wohnt und lebt, nicht eine Selbstverständlichkeit sein? In Kanada muss jeder, der dort Bürger werden will, eine Loyalitätserklärung ablegen. 

Akilnathan Logeswaran, Kurator der World Economic Forum Global Shapers Munich, sieht den Wahlerfolg der AfD lockerer. Er ist der Meinung, dass es größere Probleme gäbe. Im Gegenteil sei er sogar froh, dass eine liberale Partei Einzug gehalten hat. Das Sorge dafür, dass die alten Parteien wieder mehr auf die Bevölkerung hören müsse.

Çağlar S. Efe, Redakteur bigSES, Student Journalismus und Unternehmeskommunikation aus Köln, meint:"Anstatt sich allem Fremden und Unbekannten demagogisch entgegenzustellen, sollte die AfD sich doch mal mit dem Grundgesetz befassen". Die AfD sei realitätsfern, unwissend und populistisch, weil sie alle Muslime dämonisiere und unter Generalverdacht stelle

Merve Gül, Jura-Studentin, Übersetzerin, wirft der AfD einen verfassungsfeindlichen Kern vor. Somit seien diese Politiker für sie keine seriösen Diskussionspartner im Gegensatz zu ihren Wählern. Sie sieht sich in der Pflicht, die richtigen Fragen und Themen auf den Tisch zu bringen, um Ängste zu lösen. Sie schließt mit folgenden Worten, die zeigen, wer, ihrer Meinung nach, Herr in diesem Land ist und wer nicht: "Und an die Nazischweine hab ich nur eine Botschaft: dir nehm' ich dein Land, deinen Arbeitsplatz, deinen Mann und dein Haus weg."